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Relaunch einer Website – eine Schritt für Schritt Anleitung

Warum ein geplanter Website Wechsel erfolgskritisch ist


Ein Website-Relaunch ist weit mehr als ein frischer Anstrich für das Design. Er ist eine strategische und technische Maßnahme, die tief in die Markenpositionierung, die Nutzererfahrung und die digitale Sichtbarkeit eingreift. Wer hier unvorbereitet vorgeht, riskiert nicht nur Rankingverluste in der Google-Suche, sondern auch die Abwanderung von Nutzern. In diesem Beitrag führe ich dich durch alle relevanten Phasen eines professionellen Relaunchs: von der Zielsetzung über die Konzeption und SEO-Aspekte bis hin zur technischen Umsetzung und dem Go-Live.

Inhalt

  • Warum ein Relaunch mehr als ein Designwechsel ist
  • Zielsetzung und strategische Grundlagen
  • Zielgruppenanalyse und Buyer Personas
  • Technisches Fundament: Hosting, CMS, Performance
  • SEO-Audit: Was ist da, was darf weg?
  • Inhaltskonzept, Content Audit und Redaktionsplan
  • UX/UI Design, Styleguide und Design System
  • Die neue Seitenstruktur und URL-Logik
  • Testing, Tracking und Consent Management
  • Der Domainumzug – ohne Rankingverluste
  • Nach dem Relaunch ist vor der Optimierung
  • Checkliste 

Warum ein Relaunch mehr als ein Designwechsel ist

Viele Unternehmen starten einen Relaunch mit dem Wunsch, das Design zu modernisieren. Das ist verständlich – aber bei weitem nicht ausreichend. Ein Relaunch ist eine Chance, sich strategisch neu zu positionieren, die Customer Journey zu verbessern, technische Altlasten loszuwerden und die Conversion Rate nachhaltig zu erhöhen. Dabei sollte jedes Detail – von der Ladezeit über die Barrierefreiheit bis zum AIDA-Modell im Content – auf den Prüfstand.

Zielsetzung und strategische Grundlagen

Bevor du überhaupt mit der Planung beginnst, brauchst du klare Ziele. Möchtest du Leads generieren, Produkte verkaufen oder dein Unternehmen als Thought Leader positionieren? Die Zielsetzung beeinflusst jede weitere Entscheidung – von der Seitenstruktur über die CTA-Gestaltung bis zur KPI-Definition.

Wichtige Fragen:

  • Welche Ziele sollen durch den Relaunch erreicht werden?
  • Welche KPIs helfen beim späteren Controlling?
  • Gibt es ein übergeordnetes Marketing-Funnel-Modell, das unterstützt werden soll?

Ein Relaunch ohne definierte Digitale Strategie ist wie ein Hausbau ohne Bauplan.

Zielgruppenanalyse und Buyer Personas

Der Relaunch muss auf den Nutzer zugeschnitten sein – und nicht auf die Geschäftsführung. Eine fundierte Zielgruppenanalyse hilft, die Inhalte, das Design und die Nutzerführung optimal auf die Erwartungen und das Verhalten der Zielgruppe abzustimmen. Buyer Personas konkretisieren das Bild typischer Nutzergruppen und helfen beim Storytelling, bei der Navigation und bei der Content-Entwicklung.

Technisches Fundament: Hosting, CMS, Performance

Technisch sollte die neue Website auf einem zukunftssicheren Fundament stehen. Das umfasst:

  • Wahl eines stabilen und performanten CMS wie TYPO3
  • Pagespeed-Optimierung durch Caching, Lazy Loading und minimiertes CSS/JS
  • Setup eines Content Delivery Networks (CDN) bei internationaler Zielgruppe
  • Mobile First als Design- und Entwicklungsvorgabe
  • Saubere HTML- und CSS-Strukturen für bessere Wartbarkeit
  • Optional: Headless CMS Setup mit statischer Ausspielung (SSG)

Auch Core Web Vitals und Barrierefreiheit spielen hier eine zentrale Rolle – nicht zuletzt im Hinblick auf das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz.

SEO-Audit: Was ist da, was darf weg?

Bevor alter Content übernommen oder gelöscht wird, ist ein Content Audit Pflicht. Ziel ist es, einen Überblick über:

  • bestehende Rankings und Inhalte (Google Search Console, Matomo oder Google Analytics)
  • performante Seiten, die erhalten und evtl. optimiert werden
  • veraltete Inhalte, die konsolidiert oder entfernt werden sollten

Ein häufiger Fehler beim Relaunch ist der Verlust wertvoller Rankings durch fehlende Weiterleitungen oder die Entfernung von Evergreen Content ohne Ersatz.

Inhaltskonzept, Content Audit und Redaktionsplan

Basierend auf Zielgruppen und SEO-Audit entwickelst du eine neue Inhaltsstrategie. Der Fokus sollte auf Conversion-orientiertem Content liegen, ergänzt durch Cornerstone Content und strukturierte Topic Cluster.

Tools und Maßnahmen:

  • Erstellung eines Redaktionsplans
  • A/B-Testing von Headlines und Call-to-Actions
  • Definition von Pillar Pages und passenden Subpages
  • Strukturierung von Inhalten mit WDF*IDF-Analyse

Ein Content Hub bietet sich als zentrale Einstiegsebene für Themencluster an – gerade bei B2B-Angeboten mit längeren Customer Journeys.

UX/UI Design, Styleguide und Design System

Die visuelle Sprache sollte konsistent, nutzerfreundlich und barrierefrei sein. Ein Design System hilft dabei, UI-Komponenten einheitlich und wartbar zu gestalten. Microinteractions sorgen für kleine, aber wirkungsvolle UX-Optimierungen.

Ein durchdachtes UX Design berücksichtigt:

  • die Navigation für unterschiedliche Endgeräte
  • visuelle Hierarchien für bessere Orientierung
  • klare CTAs entlang des Marketing-Funnels
  • Accessibility Features wie Tastaturnavigation oder ARIA-Labels

Die neue Seitenstruktur und URL-Logik

Eine saubere URL-Struktur ist essenziell für die SEO. Nutze sprechende URLs ohne IDs, plane die Navigation flach und logisch und achte auf konsistente Canonical Tags. Dabei sollten alte URLs per 301-Redirect auf die neuen Seiten weitergeleitet werden. Ein vorheriger Crawl mit Screaming Frog oder einem vergleichbaren Tool ist dabei Pflicht.

Testing, Tracking und Consent Management

Noch vor dem Go-Live muss alles getestet werden:

  • Funktionalität (Formulare, CTA, Interaktionen)
  • Ladezeiten (Google PageSpeed Insights)
  • Responsivität und Browserkompatibilität
  • Tracking und Events (Google Tag Manager, Matomo)
  • Cookie-Consent-Management nach DSGVO
  • Google Consent Mode v2 bei Google-Tracking

Vergiss nicht: Server-Side Tracking kann eine datenschutzkonforme und performante Alternative zum klassischen Client-basierten Tracking sein.

Der Domainumzug – ohne Rankingverluste

Wenn sich auch die Domain ändert, ist besondere Vorsicht geboten. Damit kein Duplicate Content entsteht und kein Linkjuice verloren geht, brauchst du:

  • vollständige 301-Weiterleitungen
  • Aktualisierung der Domain in der Google Search Console
  • Prüfung externer Backlinks und ggf. Umstellung
  • neues XML-Sitemap-Submit an Google
  • laufende Überwachung der Crawling-Fehler

Tools wie Ryte, Screaming Frog und Ahrefs helfen beim Monitoring.

Nach dem Relaunch ist vor der Optimierung

Nach dem Livegang beginnt die eigentliche Arbeit. Analysiere KPIs wie Absprungraten, Conversions, Scrolltiefe oder die Interaktion mit CTAs. Nutze Heatmaps, Usability-Tests oder Feedback-Loops, um Optimierungspotenziale zu identifizieren.

Erste Maßnahmen nach dem Relaunch:

  • Google Analytics und Matomo-Daten auswerten
  • Monitoring auf Fehlerseiten und Ladezeiten
  • Rankingverluste analysieren und gezielt gegensteuern
  • Evergreen Content weiter ausbauen

Checkliste zum Relaunch

Zum Abschluss eine kompakte Übersicht der wichtigsten Aufgaben:

  • Ziele und KPIs definieren
  • Zielgruppenanalyse und Buyer Personas
  • Technische Basis prüfen und optimieren
  • SEO-Audit und Content Audit durchführen
  • Neues Inhaltskonzept entwickeln
  • Design System und Styleguide definieren
  • Seitenstruktur und URLs planen
  • Redirects vorbereiten
  • Tracking, Consent und Analytics konfigurieren
  • Testing auf allen Ebenen
  • Go-Live und Monitoring

Wenn du Unterstützung bei der Planung oder Umsetzung deines Website-Relaunchs brauchst – egal ob TYPO3, Headless oder komplexes B2B-Projekt – sprich mich gern an. Als Agentur mit Fokus auf technische Exzellenz, Digitale Strategie und Conversion-Optimierung begleiten wir dich mit Erfahrung und Augenmaß durch den gesamten Prozess.